Seit kurzem erweckt an der Ländlistrasse 12 ein Schaufenster das Interesse von Einheimischen und Passanten. Damit gewährt Constanze Janusch interessante Einblicke in ihr einzigartiges Couture-Atelier. Unabhängig von der täglichen Terminmöglichkeit bietet sich für alle eine spannende Gelegenheit vorbeizuschauen – am Samstag, den 3. Dezember.

Als Tochter des langjährigen «Südkurier»-Chefredaktors Franz Oexle ist Constanze Janusch hier aufgewachsen, war dann aber während Jahrzehnten in verschiedenen europäischen Ländern tägig und hatte seit 1993 ihr Atelier in München. Nach dem umfassenden Umbau des Elternhauses an der Ländlistrasse 12 ist die Mode-Designerin nun auch mit ihrer beruflichen Tätigkeit zurück in Gottlieben. – Und stellt kulturelle Unterschiede fest: Anders als in umliegenden Ländern gibt es in der Schweiz höhere Hemmschwellen, sich ein Kleidungsstück individuell abgestimmt und auf Mass anfertigen zu lassen. Und die Menschen hier hätten es immer sehr eilig. Dabei müsse man sich, so Constanze Janusch, Zeit nehmen für die «zweite Haut». Denn Kleider seien zwar nicht das Wichtigste, aber wichtiger als viele meinen. Sie bildeten den Puffer zwischen der Seele und der Umwelt. Ihr oberstes Ziel ist es, dass sich ihre Kundinnen rundum wohlfühlen in ihrer Kleidung, sie wolle für sie Lieblingsstücke schaffen. Oder wie es eine ihrer Kundinnen ausdrückte: «In Ihren Kleidern wohnt man.»

Für jede Kundin das genau Passende
Damit Constanze Janusch diesen hohen Ansprüchen gerecht werden kann, braucht es einen längeren Prozess. Zunächst muss sie ihre Kundinnen natürlich ein bisschen kennenlernen, mit ihrem Typus, ihren Vorlieben und Wünschen. Dann wird Mass genommen, der Schnitt erstellt, das «rohe» Kleidungsstück anprobiert, angepasst und erst danach final fertiggestellt. Wichtig sind die hochwertigen Materialien, die sie seit Jahren bei den gleichen Herstellern bezieht – die meisten aus Italien. Vor Ort hat die Designerin über 1000 verschiedene Stoffe und darüber hinaus diverse Stoff-/Saisonkataloge und Farbkarten. Immer mit dem Ziel, das genau Passende für jede Kundin zu finden und zu kreieren.

Profunde Ausbildung – reiche Erfahrung
Bei alldem kann Constanze Janusch auf eine reiche Erfahrung aufbauen, denn nächstes Jahr kann sie mit ihrem Ate-lier das 30-Jahr-Jubiläum feiern. Sie hat sich in dieser Zeit einzig durch Mund-zu-Mund-Werbung im In- und Ausland einen Stamm von rund 500 Kundinnen erarbeitet. Die Basis für diesen Erfolg bildet ihre profunde Ausbildung: Schneiderlehre, Meisterprüfung als Damenschneiderin, immer mit Bestnote; Design-Studium; Tätigkeiten unter anderem bei Karl Lagerfeld in Paris und in Italien usw. Constanze Janusch ist ein haptischer Mensch, war schon immer stoffaffin, liebt das Handwerkliche. Auf der anderen Seite ist sie dem rein Ästhetischen verpflichtet, hat sich auch der Fotokunst verschrieben. Die Verbindung zwischen beidem schaffen Stoffe, die auf ihren Fotos beruhen, beispielsweise einer verfremdeten Aufnahme einer Platane beim Seecafé.

Tag des offenen Ateliers
Immer wieder mit entsprechenden Ankündigungen lädt Constanze Janusch zum „Tag des offenen Ateliers“ ein, meist von 14 bis 17 Uhr, mit Anmeldung auch gerne von 11.00 bis 14.00 Uhr (Mail: cj@constanzejanusch.com). Unabhängig davon ist natürlich auch eine tägliche, völlig unverbindliche Terminvereinbarung möglich.